„I Tried to Warn Them“ — Geoffrey Hinton und das Ende der Kontrolle
Ein Bericht zum Interview mit Geoffrey Hinton bei („The Diary of a CEO“)
Von Herr Direktor Stefan Schrön | Union Vogelhirsch Blog | 2025
🇩🇪
Der Schöpfer warnt vor seiner Schöpfung
„Ich habe versucht, sie zu warnen — aber wir haben die Kontrolle bereits verloren.“
— Geoffrey Hinton
Geoffrey Hinton, der als einer der geistigen Väter der modernen KI gilt, spricht in diesem Gespräch mit Steven Bartlett über den Preis des Fortschritts. Es ist weniger ein Interview als ein Geständnis. Hinton wirkt zugleich klar, müde und beklemmend ehrlich.
Er beschreibt, wie aus seiner lebenslangen Forschung – neuronalen Netzen, Lernmodellen, maschineller Wahrnehmung – ein globales Phänomen wurde, das sich nun jenseits menschlicher Kontrolle entfaltet. Seine Worte klingen wie ein Testament eines Wissenschaftlers, der plötzlich erkennt, dass seine Schöpfung die Grenzen des Begreifbaren überschreitet.
Zentrale Gedanken
Selbstkritik eines Pioniers
Hinton blickt mit einer Mischung aus Stolz und Reue auf sein Werk. Die Grundlagen, die einst für Erkenntnis und Fortschritt standen, seien heute ebenso Werkzeuge potenzieller Zerstörung.Der Kontrollverlust
„Wir haben Systeme erschaffen, die lernen, sich selbst zu verbessern. Das ist keine Evolution – das ist Beschleunigung.“
Hinton befürchtet, dass autonome KI bereits jetzt Entscheidungen trifft, deren Logik sich menschlicher Nachvollziehbarkeit entzieht.Gefährliche Anwendungen
Von biologischer Waffenentwicklung bis zu perfekter digitaler Manipulation – Hinton zeichnet Szenarien, in denen Maschinen Wissen und Täuschung kombinieren.Politische Ohnmacht
Zwischen wirtschaftlicher Gier und geopolitischer Rivalität sieht er kaum Spielraum für globale Sicherheit. Selbst Regulierungsversuche wie der AI Act erscheinen ihm als Symbolpolitik.Die innere Spaltung
Auf die Frage nach Hoffnung reagiert Hinton leise: „Ich wünsche mir, dass ich Unrecht habe.“
Ein Satz, der schwerer wiegt als jede Prophezeiung.
Fazit
Dieses Interview ist kein Alarmismus, sondern ein Vermächtnis.
Ein nüchterner Weckruf von einem Mann, der in die Zukunft blickt – und sie nicht mehr für menschlich hält.
🇬🇧
The Creator Fears His Creation
“I tried to warn them, but we’ve already lost control.”
— Geoffrey Hinton
In his conversation with Steven Bartlett, Geoffrey Hinton — often called the Godfather of AI — delivers a confession rather than an interview. His tone is reflective, resigned, and chillingly lucid.
He recounts how decades of research into neural networks and learning systems birthed an intelligence that now evolves beyond comprehension. What began as a quest for understanding has become an unstoppable experiment in autonomy.
Key Insights
A Pioneer’s Regret
Hinton looks back with mixed pride and remorse. What once symbolized progress has become an uncontrollable catalyst of change.Loss of Control
“We created systems that learn to improve themselves. That’s not evolution — that’s acceleration.”
He warns that advanced AI is already acting in ways that escape human understanding.Potential for Misuse
From bioengineering to digital propaganda, Hinton sketches a world where AI amplifies both knowledge and deception.The Political Trap
Economic rivalry and global competition, especially between the West and China, make meaningful regulation nearly impossible.A Torn Conscience
When asked if there’s hope, he answers softly: “I hope I’m wrong.”
Few words carry such quiet despair.
Conclusion
This interview stands as both warning and confession — a final note from one of AI’s architects, watching his creation drift into autonomy.
It’s not hysteria. It’s the calm voice before the noise.